Retooling von CNC Schleifmaschinen, eine ökonomische und ökologisch Entscheidung
10. März 2024Das Interview mit dem Geschäftsführer der Huttelmaier GmbH in Schorndorf führte Michael Hihn, Organisator und Moderator des Strategiekreis Werkzeugmaschine.
Michael Hihn:
Herr Huttelmaier, auf der Grinding Hub 2024 in Stuttgart stellt Ihr eine neue Schleifmaschine unter der Bezeichnung CPG400 für die Bearbeitung von Wendeschneidplatten vor. Genauer gesagt ist es eine Schleifmaschine für das Umfangschleifen mit Schutzfasen von Wendeschneideplatten oder vergleichbarer Werkzeuge.
Wie kam es dazu?
Jörg Huttelmaier:
Die Firma Wendt hat im Jahr 2017 entschieden keine Werkzeugmaschinen mehr zu bauen und hat im Jahr 2018 die letzten Schleifmaschinen ausgeliefert. Dadurch wurden wir offizieller Partner für das Retrofit ihrer Schleifmaschinen. Seitdem besteht ein Kooperationsvertrag mit WENDT.
Ein Schwerpunkt lag hier auf der Überholung von WENDT-Schleifmaschinen zum Planschleifen.
Wir wurden von unseren Kunden immer wieder gefragt, ob wir auch eine Lösung für das Umfangschleifen haben.
Wir haben uns dann die Frage gestellt: Mit welchen Schleifmaschinen bearbeiten in Asien die Hersteller von Wendeschneidplatten ihre Produkte?
Bei einer Analyse des asiatischen Marktes haben wir einen Werkzeugmaschinen Hersteller identifiziert, dessen Schleifmaschinen auffallend häufig in Produktionsbetrieben zu finden sind. Diese Schleifmaschinen kommen von einem chinesischen Hersteller, der wie wir als mittelständisches Unternehmen strukturiert und aufgestellt ist.
Michael Hihn:
Für welche Bearbeitungen eignet sich diese Maschine besonders gut?
Jörg Huttelmaier:
Diese Maschine ist ideal für das Umfang- und doppelseitige Schutzfasen-Schleifen mit 4 Achsen. Wichtig ist auch, dass ultraharte Werkstoffe wie PKD und CBN bearbeitet werden können. Hierfür verfügt diese Maschine optional über ein kontinuierliches Konditioniersystem.
Michael Hihn:
Welche Maßnahmen waren noch notwendig, um diese WZM für den europäischen, speziell den deutschen Markt zu ertüchtigen.
Jörg Huttelmaier:
Wir haben einen Palettenspeicher entwickelt, damit diese Werkzeugmaschine mannlos betrieben werden kann. Wir haben die gesamte CE-Relevante Technik überarbeitet. Alle sicherheitsrelevanten Komponenten wurden ausgetauscht und in eine 2-kanalige Ausführung überführt.
Die Antriebsregelung haben wir verändert und auch die Messsysteme haben wir an europäische Anforderungen angepasst. Weiterhin haben wir die Umhausung neu gestaltet und ‚sichere‘ Schutzscheiben eingesetzt. Die Nebenaggregate wie Absaugung, Löschanlage, Rückkühlgerät usw. werden hier in Deutschland komplettiert.
Michael Hihn:
Wer bietet am europäischen Markt den Service für diese Schleifmaschine CPG400?
Jörg Huttelmaier:
Der Kunde bekommt alles von uns: Wir sind Vertragspartner. Wir stellen die Maschine auf. Wir schulen die Instandhaltung. Wir führen den Service durch oder liefern bei Bedarf die notwendigen Verschleiß- oder Ersatzteile. Auf Wunsch begleiten wir die Produktion auch beim Anlauf.
Michael Hihn:
Wie geht es nach der Messe weiter?
Jörg Huttelmaier:
Wir bieten den europäischen Herstellern von Wendeschneidplatten an, mit uns ein Strategie-Gespräch zu führen: Wie sieht die Entwicklung Ihres Maschinenparks aus? Welche Möglichkeiten bestehen hinsichtlich der vorhandenen Maschinen? Wo kann Retrofit gemacht werden? Welcher Bedarf ergibt sich an Neumaschinen? Welches Investitionsvolumen wird benötigt?Idealerweise sollten an solch einem Gespräch die Verantwortlichen von Einkauf, Produktion und Instandhaltung teilnehmen.
Herr Huttelmaier ich danke für dieses Gespräch und wünsche Ihnen viel Erfolg.
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